Der neue Weg in die Telematikinfrastruktur

Mit hoher Verfügbarkeit und zertifiziertem Datenschutz

Was ist das TI-Gateway?

Das TI-Gateway ist der neue, moderne Zugang zur Telematikinfrastruktur – eine softwarebasierte Lösung, die keine Hardware, wie Konnektoren, mehr vor Ort erfordert. Damit ist eine neue Ära der Digitalisierung im Gesundheitswesen eingeleitet.

Diese Lösung ermöglicht es, sich ohne lokalen Konnektor direkt mit der TI zu verbinden – einfach, stabil und ohne großen Wartungsaufwand. Über einen Highspeed-Konnektor (HSK) im Rechenzentrum werden Wartung und Betrieb vollständig vom Anbieter übernommen. Ihre Praxis wird dadurch spürbar entlastet. Gleichzeitig sorgt die Nutzung von HSK in sicheren Rechenzentren für höchste Betriebssicherheit und Verfügbarkeit.

Sie können digitale Gesundheitsdienste, wie das elektronische Rezept (eRezept), die elektronische Patientenakte (ePA), KIM oder künftig auch TIM, effizienter als je zuvor nutzen.

Grafik-RISE-TI-Gateway_2

Wie ist der aktuelle Stand?

Wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, dass unser TI-Gateway seit dem 27. Januar 2025 offiziell zugelassen ist!

Diese wegweisende Lösung stellt einen Meilenstein für Ihren Zugang zur Telematikinfrastruktur (TI) im Gesundheitswesen dar und bringt Ihnen zahlreiche Vorteile.

Das TI-Gateway setzt auf Highspeed-Konnektoren (HSK), die eine stabile, ausfallsichere Anbindung an die TI ermöglichen – ohne zusätzliche Hardware in Ihrer Praxis oder Einrichtung.

tig

Was sind die Vorteile für Sie?

Hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit

Das TI-Gateway erhöht die Stabilität und Ausfallsicherheit Ihrer TI-Verbindung und sorgt so für einen reibungslosen Betrieb von TI-Fachanwendungen wie KIM, eAU und eRezept. Dank der Verlagerung der TI-Anbindung in deutsche Hochsicherheits-Rechenzentren entfällt der wartungsintensive lokale Konnektor, was die Stabilität zusätzlich erhöht.

Aktualität und Sicherheit

Das TI-Gateway sorgt durch schnelle und regelmäßige Updates der TI-Komponenten nicht nur dafür, dass Sie stets auf dem neuesten Stand bleiben, sondern gewährleistet gleichzeitig höchste Sicherheitsstandards. Die Anbindung erfolgt über ein individuell konfigurierbares TI-Zugangsmodul in Ihrer lokalen IT, das einen sicheren Zugriff auf den Highspeed-Konnektor im Rechenzentrum ermöglicht. Die ISO 27001 zertifizierte Lösung wurde von der gematik, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie einer unabhängigen Prüfstelle geprüft, um maximale Sicherheit und Aktualität zu garantieren.

Leistungsfähigkeit und Effizienz

Das TI-Gateway ist eine flexible und leistungsstarke Lösung, die so schnell wie ein Konnektor ist, der direkt in Ihrer Praxis steht. Durch den Betrieb im Rechenzentrum sparen Sie sowohl Platz als auch Kosten. Weiterhin sind Sie mit dem TI-Gateway bestens auf kommende Anwendungen, wie den TI-Messenger (TIM) oder den digitalen Identitäten, vorbereitet.

Technische Entlastung

Das TI-Gateway ermöglicht eine Installation auf Ihrem Praxis-PC per Fernwartung, wodurch der Installationsaufwand vor Ort entfällt. Die gesamte TI-Anbindung wird zentral verwaltet und entlastet damit Ihre Praxis von aufwendiger Wartung, sodass Sie sich ganz auf Ihre Patient:innen konzentrieren können, während das TI-Gateway die technischen Abläufe übernimmt. Anschluss, Betrieb und Support sind in Ihrem Elefant® Abo M inklusive.

Verfügbarkeit im Elefant® M Abo

Das Elefant® Abo M ist Ihr All-inclusive-Paket für Ihre Anbindung an die Telematikinfrastruktur!

Im Elefant® Abo M wird künftig auch das TI-Gateway enthalten sein!

Dafür werden Laufzeitverlängerung und Einboxkonnektor gegen Aufpreis erhältlich sein.

Welche Voraussetzungen muss meine Praxis erfüllen?

TI-Anbindung

Sorgen Sie für eine stabile Verbindung der Praxis-IT, durch den TI-Client per VPN, mit dem Highspeed-Konnektor im Rechenzentrum.

eHealth-Kartenterminal (eHKT)

Nutzen Sie ein eHealth-Kartenterminal, welches von der gematik zugelassen und durch das BSI zertifiziert ist.

Praxis- oder Institutionskarte (SMC-B)

Zum Installationszeitpunkt der TI wird ein aktivierter Praxisausweis (SMC-B) benötigt. Dieser muss durch Sie persönlich bestellt und nach Erhalt freigeschaltet werden. Wir empfehlen die Beantragung bei der Firma medisign GmbH mit dem aktuell günstigsten Preis-Leistungsverhältnis.

Elektronischer Heilberufsausweis (HBA)

Der elektronische Heilberufsausweis (HBA) authentifiziert Ihren Gesundheitsberuf. Er dient dem Austausch verschlüsselter Nachrichten und der Erstellung einer rechtssicheren elektronischen Unterschrift, der sogenannten „Qualifizierten Elektronischen Signatur“ (QES).

Grundlage für die TI

Die Grundlage für die TI bildet das Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen (E-Health-Gesetz). Für Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen und Zahnärzt:innen ist der Anschluss an die Telematikinfrastruktur seit 2019 gesetzlich verpflichtend.

TI-Anwendungen

Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) bietet die Grundlage für den Austausch der Patientendaten.

Seit der Einführung entwickelt sich die Telematikinfrastruktur stetig weiter. Aktuell gibt es nachfolgende digitale Gesundheitsanwendungen:

  • Versichertenstammdatenmanagement (VSDM)
  • Qualifizierte elektronische Signatur (QES)
  • Elektronischer Medikationsplan (eMP)
  • Notfalldatenmanagement (NFDM)
  • Kommunikation im Medizinwesen (KIM)
  • Elektronische Patientenakte (ePA)

Welche Systemvoraussetzungen werden benötigt?

Für den Konnektor im Rechenzentrum muss der PC mindestens folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Funktionierender Internetzugang: mind. 6 MBit/s Up- und Download über einen VPN-fähigen Router
  • Betriebssystem: Windows 10 oder höher
  • Architektur: 64 Bit
  • Prozessor: >1 GHz mit 2 oder mehreren Kernen
  • Arbeitsspeicher (RAM): mind. 16 GB
  • Freier Festplattenspeicher: mind. 10 GB (SSD empfohlen)
  • Bildschirmauflösung: 1920 x 1080 Pixel (FULL HD)

Hinweis für Kund:innen mit einer Firewall:

Haben Sie eine Hardware-Firewall von einem anderen Anbieter oder Service Partner der HASOMED GmbH? Beachten Sie bitte in dem Fall, dass zur Installation die nachfolgenden Port-Freigaben eingerichtet sein müssen. Wenden Sie sich hierzu an den entsprechenden Anbieter.

Notwendige Firewallfreigaben / Firewallmatrix:

  • Ausgehend: TCP/UDP: 53 (DNSSec)
  • Ausgehend: TCP: 80 (HTTP), TCP: 443 (HTTPS), 8443 (HTTPS), TCP: 636 (KIM 1.5 VZD)
  • Ausgehend: UDP: 500 (IKE), UDP: 4500(NAT-Traversal)
  • Ausgehend: vpn.pu.tiaas.rise-ti.de:60000-60030 (TCP/UDP) / IP 213.95.83.26
  • Ausgehend: 213.95.83.58:60000-60100
  • In der Firewall Web-Protection und Network-Protection für konnektor.pu.tiaas.rise-ti.de (IP 10.156.120.103), kvs.pu.tiaas.rise-ti.de (IP 10.156.120.104) und 213.95.83.58 deaktivieren, damit die Zertifikate des Konnektors nicht von der Firewall manipuliert werden.
  • https://client.rise-tiaas.de/ , https://client.ti-gateway.de/
  • Im Praxis-LAN freigeben: TCP: 5052-5059, TCP: 4742, TCP: 9443 (KIM 1.5 Administration), TCP & UDP 50000-50030

FAQ

?

Was ist die TI 2.0?

Die TI 2.0 ist die nächste Generation der TI im Gesundheitswesen, die die vollständige Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland zum Ziel hat. Das TI-Gateway stellt dabei den neuen Zugang zur TI dar und ist eine wichtige Voraussetzung für die TI 2.0. So wird beispielsweise die Gesundheitskarte durch die digitale GesundheitsID auf dem Smartphone ergänzt. Die Gesundheitskarte ist dann nicht mehr nötig, um sich in der Praxis auszuweisen. Um in diesem Zuge den Zugang zur TI noch einfacher und ausfallsicherer für Sie zu gestalten, entfällt der Einboxkonnektor. Ein einfacher Internetzugang im Zusammenhang mit dem TI-Gateway als Service-Leistung reicht aus.

?

Wie wird die Datensicherheit gewährleistet?

Das TI-Gateway garantiert die höchsten Sicherheitsstandards über ISO-27001-zertifizierte Rechenzentren am Standort Deutschland – für eine sichere, digitale Zukunft.

?

Wie lang ist die Mindestvertragslaufzeit im TI-Gateway?

Der TI-Anschluss ist vertraglich an Ihr Elefant® Abo M geknüpft und hat damit eine Vertragslaufzeit von 12 Monaten.

?

Kann man den Secunet-Konnektor noch erhalten?

Ja. Mit der Integration des neuen TI-Gateway ist der Einboxkonnektor jedoch nicht mehr kostenfrei im Elefant® Abo M enthalten. Ein neuer Konnektor ist kostenpflichtig und kann bei besonderem Bedarf über den Elefant®-Vertrieb bestellt werden.

?

Kann man noch eine Laufzeitverlängerung für den Secunet-Konnektor erhalten?

Ja. Mit der Integration des neuen TI-Gateway ist der Einboxkonnektor jedoch nicht mehr kostenfrei im Elefant® Abo M enthalten. Die Laufzeitverlängerung Ihres Konnektors können Sie im HASOMED Shop erwerben.

?

Was sind die Unterschiede zu TIaaS?

Während TIaaS aus zugelassenen Einzelkomponenten bestand (Konnektor, VPN-Zugangsdienst, sicherer Aufstellort und Zugangsbeschränkungen), wurde das TI-Gateway als Gesamtlösung geprüft und zugelassen. Das TI-Gateway entspricht den neuesten Sicherheits- und Technologiestandards und stellt somit eine zukunftssichere Lösung dar. Hier wird der Leistungserbringer über ein TI-Zugangsmodul per Software-VPN mit dem Highspeed-Konnektor (HSK) im Hochsicherheits-Rechenzentrum verbunden. Der HSK ist skalierbar und deutlich leistungsstärker als herkömmliche Konnektoren, sodass kein Konnektor in Ihrer Praxis mehr erforderlich ist, es sich aber so schnell anfühlt, als stünde der Konnektor weiterhin in Ihrer Praxis.

Das TI-Gateway kann individuell an die Anzahl der TI-Arbeitsplätze in Ihrer Praxis angepasst werden und sorgt für eine schnelle sowie stabile Verbindung. Außerdem ist es eine zukunftssichere und stabilere Lösung, die durch Georedundanz an den Standorten München und Nürnberg höchste Verfügbarkeit gewährleistet.  
Es bietet eine sichere und deutlich schnellere Verbindung und wurde von einer unabhängigen Prüfstelle sowie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geprüft. Die ISO 27001 zertifizierte Lösung wurde zudem von der Gematik freigegeben, um maximale Sicherheit zu garantieren. 

?

Welche weiteren Vorteile hat Ihre Praxis mit dem TI-Gateway?

Die Verantwortung für den Betrieb der Konnektoren (sicherer Aufstellort, Zugangsbeschränkungen, Updates etc.) liegt nun beim Betreiber des Rechenzentrums. Auf Seiten der Praxis endet die Verantwortung beim Software-VPN, das heißt Ihrem Praxis-PC.

Ein TI-Upgrade kommt in die deutschen Praxen

Wie das Upgrade zum TI-Gateway den Praxisalltag insbesondere in der Psychotherapie vereinfacht, lesen Sie in unserem Experteninterview.

Rene_Chelvier_quote

HASOMED: Guten Tag, Herr Chelvier. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview zum Thema TI-Gateway nehmen. Der TI-Zugang erhält ein großes Upgrade und heißt nun TI-Gateway. Dieses Thema ist sehr komplex, was ist überhaupt das TI-Gateway?

René Chelvier: Guten Tag. Das TI-Gateway ist die neue Generation des TI-Anschlusses, welches als zentraler Zugang zu den Diensten der TI konzipiert wurde. Damit werden sowohl die Konnektoren in den Praxen als auch die bisherigen Rechenzentrumslösungen abgelöst. Das von der gematik zugelassene TI-Gateway ist sicherer, leistungsstärker, zuverlässiger, skalierbarer und im Vergleich zu den bisher verwendeten Technologien zukunftsfähiger. Alle Leistungserbringende sollten, spätestens zum Ablauf des Konnektors oder der Laufzeitverlängerung, zum TI-Gateway umziehen. Das ist vergleichbar mit dem Wechsel vom analogen Telefonanschluss zum Mobiltelefon.

HASOMED: Welche Vorteile bietet das TI-Gateway und was ändert sich hier speziell für Therapeut:innen?

René Chelvier: Ich möchte zwei Punkte hervorheben. Erstens hat der Datenschutz höchste Priorität. Besonders erwähnenswert sind die sehr strengen Einschränkungen für den Rechenzentrumsbetreiber. Dieser kann und darf keine personenbezogenen Daten einsehen, die der Konnektor in seiner Rolle als Gateway verarbeitet, z. B. die eAU, die KIM-Mail oder die gesteckten Gesundheitskarten für den Datenabgleich. Ausschließlich die Therapeut:innen oder der beauftragte Support haben hier Einblicke in den Konnektor. Aber auch der Schutz der Daten von außen ist mehrfach gesichert, so dass ich überzeugt bin, dass das TI-Gateway vor unbefugtem Zugriff besser geschützt ist als der eigene Konnektor in der Praxis.
Zweitens wurde eine verbindliche Verfügbarkeit des TI-Gateways mit der gematik definiert. Das erhöht die Zuverlässigkeit der Abläufe in einer Praxis deutlich.
Beide Punkte wurden von der gematik nicht nur spezifiziert, sondern auch von dem BSI, einem unabhängigen Gutachten und Datenschutzbeauftragten geprüft und zertifiziert.

HASOMED: Das klingt sehr vielversprechend. Wo liegt der genaue Unterschied zwischen der bisherigen Rechenzentrumslösung TI as a Service (TIaaS) und dem TI-Gateway?

René Chelvier: Bei TIaaS wurden ambulante Praxen mittels VPN an einen normalen Konnektor im Rechenzentrum angebunden. Die zugelassenen Komponenten waren der Konnektor und der VPN-Zugangsdienst zur TI. Beim TI-Gateway hingegen wird der Konnektor durch den neuen Highspeed-Konnektor (HSK) im Rechenzentrum ausgetauscht. Dieser HSK lässt sich beliebig skalieren, was eine schnellere und stabilere Verbindung ermöglicht. Zusätzlich ist nun die gesamte Lösung geprüft und zugelassen.

HASOMED: Das klingt sehr effizient und sicher. Ändert sich auch rechtlich etwas für die Praxisinhabenden?

René Chelvier: Ja, und das freut mich persönlich sehr! Beim TI-Gateway entfällt die Notwendigkeit für Leistungserbringende, eine separate Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung mit dem Anbieter zu schließen. Sie sind somit nicht mehr für den Betrieb der Konnektoren im Rechenzentrum verantwortlich, die Praxen werden aus der Verantwortung genommen.

HASOMED: Können Sie uns mehr über die Rechenzentren von RISE und Ihre Erfahrungen berichten?

René Chelvier: Die Rechenzentren von RISE befinden sich in Nürnberg und München. Weiterhin betreibt RISE bereits das österreichische Pendant zur Telematikinfrastruktur und hat 2018 einen eigenen Konnektor für Deutschland entwickelt. Der Betrieb des TIaaS läuft seit der Einführungsphase nun fast zwei Jahre sehr stabil mit mehr als 15.000 Leistungserbringenden.

HASOMED: Das klingt doch gut. Ab wann wird das TI-Gateway von RISE zugelassen und wie wird die Verfügbarkeit in den kommenden Monaten aussehen?

René Chelvier: Das TI-Gateway wird im Sommer 2024 zugelassen. Bis zum Jahresende werden in einer ansteigenden Anlaufphase immer mehr Praxen das TI-Gateway nutzen.

HASOMED: Vielen Dank, Herr Chelvier, für diese aufschlussreichen Informationen. Wir freuen uns auf die Weiterentwicklung des TI-Gateways.