Der neue Weg in die Telematikinfrastruktur
Mit hoher Verfügbarkeit und zertifiziertem Datenschutz
Was ist das TI-Gateway?
Das TI-Gateway ist der neue TI-Zugang im Gesundheitswesen.
Es handelt sich um eine moderne, softwarebasierte Anbindung an die Telematikinfrastruktur – ohne zusätzliche hardwarebasierte Konnektoren vor Ort oder im Rechenzentrum.
Der neue Highspeed-Konnektor (HSK) befindet sich im Rechenzentrum, sodass Wartung und Betrieb vom Anbieter übernommen werden.
Praxen werden durch die Anbindung an die TI über das TI-Gateway entlastet. Durch die Nutzung von Highspeed-Konnektoren in sicheren Rechenzentren wird die Betriebssicherheit und Verfügbarkeit erhöht.
Es ermöglicht den Zugriff auf digitale Gesundheitsdienste wie das elektronische Rezept (eRezept) sowie die elektronische Patientenakte (ePA).
Was ist geplant?
Die Zulassung für das TI-Gateway unseres Partners RISE wurde im August 2024 von der gematik genehmigt.
HASOMED wird die TI-Anschlüsse über Konnektoren im Rechenzentrum (RZ-Konnektoren) und das TI-Gateway realisieren.
Mit zunehmender Integration des TI-Gateways werden alle Kund:innen die Möglichkeit erhalten, vom Secunet-Konnektor oder RZ-Konnektor in das TI-Gateway umzuziehen.
Geplanter Start der ersten TI-Gateway-Zugänge ist im September 2024.
Was sind die Vorteile für Sie?
Hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit
Das TI-Gateway verbessert die Stabilität und Ausfallsicherheit Ihrer TI-Verbindung und damit auch der TI-Fachanwendungen wie KIM, eAU und eRezept.
Aktualität und Sicherheit
Das TI-Gateway ermöglicht schnelle und regelmäßige Updates der TI-Komponenten, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Es ist eine ISO 27001 zertifizierte Lösung, die höchste Sicherheitsstandards gewährleistet und wurde von der gematik, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie einer unabhängigen Prüfstelle geprüft.
Leistungsfähigkeit und Effizienz
Das TI-Gateway bietet eine leistungsfähige und skalierbare Lösung für Ihre Praxisanforderungen. Es ersetzt den Einboxkonnektor, beseitigt die Notwendigkeit zusätzlicher Hardware und spart so Kosten und Platz.
Technische Entlastung
Mit dem TI-Gateway entfällt der Installationsaufwand, da es eine einfache Integration ermöglicht. Sie können sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren, während das TI-Gateway die technischen Aspekte übernimmt. Anschluss, Betrieb und Support sind inklusive.
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So verpassen Sie nicht, wenn das TI-Gateway verfügbar ist.
Verfügbarkeit im Elefant® M Abo
Das Elefant® Abo M ist Ihr All-inclusive-Paket für Ihre Anbindung an die Telematikinfrastruktur!
Im Elefant® Abo M wird künftig auch das TI-Gateway enthalten sein!
Dafür werden Laufzeitverlängerung und Einboxkonnektor gegen Aufpreis erhältlich sein.
Welche Voraussetzungen muss meine Praxis erfüllen?
TI-Anbindung
Sorgen Sie für eine stabile Verbindung der Praxis-IT, durch den TI-Client per VPN, mit dem Highspeed-Konnektor im Rechenzentrum.
eHealth-Kartenterminal (eHKT)
Nutzen Sie ein eHealth-Kartenterminal, welches von der gematik zugelassen und durch das BSI zertifiziert ist.
Praxis- oder Institutionskarte (SMC-B)
Zum Installationszeitpunkt der TI wird ein aktivierter Praxisausweis (SMC-B) benötigt. Dieser muss durch Sie persönlich bestellt und nach Erhalt freigeschaltet werden. Wir empfehlen die Beantragung bei der Firma medisign GmbH mit dem aktuell günstigsten Preis-Leistungsverhältnis.
Elektronischer Heilberufsausweis (HBA)
Der elektronische Heilberufsausweis (HBA) authentifiziert Ihren Gesundheitsberuf. Er dienst dem Austausch verschlüsselter Nachrichten und der Erstellung einer rechtssicheren elektronischen Unterschrift, der sogenannten „Qualifizierten Elektronischen Signatur“ (QES).
Grundlage für die TI
Die Grundlage für die TI bildet das Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen (E-Health-Gesetz). Für Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen und Zahnärzt:innen ist der Anschluss an die Telematikinfrastruktur seit 2019 gesetzlich verpflichtend.
TI-Anwendungen
Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) bietet die Grundlage für den Austausch der Patientendaten.
Seit der Einführung entwickelt sich die Telematikinfrastruktur stetig weiter. Aktuell gibt es nachfolgende digitale Gesundheitsanwendungen:
- Versichertenstammdatenmanagement (VSDM)
- Qualifizierte elektronische Signatur (QES)
- Elektronischer Medikationsplan (eMP)
- Notfalldatenmanagement (NFDM)
- Kommunikation im Medizinwesen (KIM)
- Elektronische Patientenakte (ePA)
Welche Systemvoraussetzungen werden benötigt?
Für den Konnektor im Rechenzentrum muss der PC mindestens folgende Voraussetzungen erfüllen:
Funktionierender Internetzugang: mind. 6 MBit/s Up- und Download über einen VPN-fähigen Router
Betriebssystem: Windows 10 oder höher
Architektur: 64 Bit
Prozessor: >1 GHz mit 2 oder mehreren Kernen
Arbeitsspeicher (RAM): mind. 16 GB
Freier Festplattenspeicher: mind. 10 GB (SSD empfohlen)
Bildschirmauflösung: 1920 x 1080 Pixel (FULL HD)
Notwendige Firewallfreigaben / Firewallmatrix:
Ausgehend: TCP/UDP: 53 (DNSSec)
Ausgehend: TCP: 80 (HTTP), TCP: 443 (HTTPS), 8443 (HTTPS)
Ausgehend: UDP: 500 (IKE), UDP: 4500(NAT-Traversal)
Ausgehend vpn.pu.tiaas.rise-ti.de:60000 (TCP/UDP) / IP 213.95.83.26
In der Firewall Web-Protection und Network-Protection für konnektor.pu.tiaas.rise-ti.de (IP 10.156.120.103) und kvs.pu.tiaas.rise-ti.de (IP 10.156.120.104) deaktivieren, damit die Zertifikate des Konnektors nicht manipuliert werden von der Firewall
Online-Seminare
FAQ
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Was ist die TI 2.0?
Die TI 2.0 ist die nächste Generation der TI im Gesundheitswesen, die die vollständige Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland zum Ziel hat. Das TI-Gateway stellt dabei den neuen Zugang zur TI dar und ist eine wichtige Voraussetzung für die TI 2.0. So wird beispielsweise die Gesundheitskarte durch die digitale GesundheitsID auf dem Smartphone ergänzt. Die Gesundheitskarte ist dann nicht mehr nötig, um sich in der Praxis auszuweisen. Um in diesem Zuge den Zugang zur TI noch einfacher und ausfallsicherer für Sie zu gestalten, entfällt der Einboxkonnektor. Ein einfacher Internetzugang im Zusammenhang mit dem TI-Gateway als Service-Leistung reicht aus.
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Wie wird die Datensicherheit gewährleistet?
Das RISE TI-Gateway garantiert die höchsten Sicherheitsstandards über ISO-27001-zertifizierte Rechenzentren in Deutschland – für eine sichere, digitale Zukunft.
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Wie lang ist die Mindestvertragslaufzeit im TI-Gateway?
Das TI-Gateway ist vertraglich an ihr Elefant® Abo M geknüpft und hat damit eine Vertragslaufzeit von 12 Monaten.
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Kann man den Secunet-Konnektor noch erhalten?
Ja. Mit der Integration des neuen TI-Gateway ist der Einboxkonnektor jedoch nicht mehr kostenfrei im Elefant® Abo M enthalten. Ein neuer Konnektor ist kostenpflichtig und kann bei besonderem Bedarf über den Elefant®-Vertrieb bestellt werden.
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Kann man noch eine Laufzeitverlängerung für den Secunet-Konnektor erhalten?
Ja. Mit der Integration des neuen TI-Gateway ist der Einboxkonnektor jedoch nicht mehr kostenfrei im Elefant® Abo M enthalten. Die Laufzeitverlängerung Ihres Konnektors können Sie im HASOMED Shop erwerben.
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Was sind die Unterschiede zu TIaaS?
Bei TIaaS stellen Leistungserbringende in Ihrer medizinischen Einrichtung eine VPN-Verbindung über den TI-Client zu einem Konnektor im Hochsicherheits-Rechenzentrum von RISE her. Dadurch ist kein zusätzlicher Konnektor vor Ort erforderlich. Leistungserbringende müssen keine Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung mehr abschließen. Die Verantwortung für den Betrieb des Highspeed-Konnektors liegt bei unserem Rechenzentrumsbetreiber RISE.
Ein TI-Upgrade kommt in die deutschen Praxen
Wie das Upgrade zum TI-Gateway den Praxisalltag insbesondere in der Psychotherapie vereinfacht, lesen Sie in unserem Experteninterview.
HASOMED: Guten Tag, Herr Chelvier. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview zum Thema TI-Gateway nehmen. Der TI-Zugang erhält ein großes Upgrade und heißt nun TI-Gateway. Dieses Thema ist sehr komplex, was ist überhaupt das TI-Gateway?
René Chelvier: Guten Tag. Das TI-Gateway ist die neue Generation des TI-Anschlusses, welches als zentraler Zugang zu den Diensten der TI konzipiert wurde. Damit werden sowohl die Konnektoren in den Praxen als auch die bisherigen Rechenzentrumslösungen abgelöst. Das von der gematik zugelassene TI-Gateway ist sicherer, leistungsstärker, zuverlässiger, skalierbarer und im Vergleich zu den bisher verwendeten Technologien zukunftsfähiger. Alle Leistungserbringende sollten, spätestens zum Ablauf des Konnektors oder der Laufzeitverlängerung, zum TI-Gateway umziehen. Das ist vergleichbar mit dem Wechsel vom analogen Telefonanschluss zum Mobiltelefon.
HASOMED: Welche Vorteile bietet das TI-Gateway und was ändert sich hier speziell für Therapeut:innen?
René Chelvier: Ich möchte zwei Punkte hervorheben. Erstens hat der Datenschutz höchste Priorität. Besonders erwähnenswert sind die sehr strengen Einschränkungen für den Rechenzentrumsbetreiber. Dieser kann und darf keine personenbezogenen Daten einsehen, die der Konnektor in seiner Rolle als Gateway verarbeitet, z. B. die eAU, die KIM-Mail oder die gesteckten Gesundheitskarten für den Datenabgleich. Ausschließlich die Therapeut:innen oder der beauftragte Support haben hier Einblicke in den Konnektor. Aber auch der Schutz der Daten von außen ist mehrfach gesichert, so dass ich überzeugt bin, dass das TI-Gateway vor unbefugtem Zugriff besser geschützt ist als der eigene Konnektor in der Praxis.
Zweitens wurde eine verbindliche Verfügbarkeit des TI-Gateways mit der gematik definiert. Das erhöht die Zuverlässigkeit der Abläufe in einer Praxis deutlich.
Beide Punkte wurden von der gematik nicht nur spezifiziert, sondern auch von dem BSI, einem unabhängigen Gutachten und Datenschutzbeauftragten geprüft und zertifiziert.
HASOMED: Das klingt sehr vielversprechend. Wo liegt der genaue Unterschied zwischen der bisherigen Rechenzentrumslösung TI as a Service (TIaaS) und dem TI-Gateway?
René Chelvier: Bei TIaaS wurden ambulante Praxen mittels VPN an einen normalen Konnektor im Rechenzentrum angebunden. Die zugelassenen Komponenten waren der Konnektor und der VPN-Zugangsdienst zur TI. Beim TI-Gateway hingegen wird der Konnektor durch den neuen Highspeed-Konnektor (HSK) im Rechenzentrum ausgetauscht. Dieser HSK lässt sich beliebig skalieren, was eine schnellere und stabilere Verbindung ermöglicht. Zusätzlich ist nun die gesamte Lösung geprüft und zugelassen.
HASOMED: Das klingt sehr effizient und sicher. Ändert sich auch rechtlich etwas für die Praxisinhabenden?
René Chelvier: Ja, und das freut mich persönlich sehr! Beim TI-Gateway entfällt die Notwendigkeit für Leistungserbringende, eine separate Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung mit dem Anbieter zu schließen. Sie sind somit nicht mehr für den Betrieb der Konnektoren im Rechenzentrum verantwortlich, die Praxen werden aus der Verantwortung genommen.
HASOMED: Können Sie uns mehr über die Rechenzentren von RISE und Ihre Erfahrungen berichten?
René Chelvier: Die Rechenzentren von RISE befinden sich in Nürnberg und München. Weiterhin betreibt RISE bereits das österreichische Pendant zur Telematikinfrastruktur und hat 2018 einen eigenen Konnektor für Deutschland entwickelt. Der Betrieb des TIaaS läuft seit der Einführungsphase nun fast zwei Jahre sehr stabil mit mehr als 15.000 Leistungserbringenden.
HASOMED: Das klingt doch gut. Ab wann wird das TI-Gateway von RISE zugelassen und wie wird die Verfügbarkeit in den kommenden Monaten aussehen?
René Chelvier: Das TI-Gateway wird im Sommer 2024 zugelassen. Bis zum Jahresende werden in einer ansteigenden Anlaufphase immer mehr Praxen das TI-Gateway nutzen.
HASOMED: Vielen Dank, Herr Chelvier, für diese aufschlussreichen Informationen. Wir freuen uns auf die Weiterentwicklung des TI-Gateways.