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Die Telematikinfrastruktur (TI) ist die sichere digitale Vernetzung zwischen Ärzt:innen, Therapeut:innen in Kliniken und Praxen, Apotheken, Krankenkassen und Patient:innen. Mit ihren digitalen Anwendungsmöglichkeiten soll die TI den Praxisalltag erleichtern und vor allem die Versorgung von Patient:innen verbessern.
Voraussetzungen für die TI
Für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur müssen neben neuer Hard- und Software weitere technische und räumliche Voraussetzungen in den Praxen erfüllt sein. Zur Überprüfung bzw. Erfüllung der erforderlichen Voraussetzungen bietet HASOMED einen TI-Praxis-Check an, damit die Umsetzung für Praxisinhaber:innen reibungslos und sicher erfolgen kann. Für eine Anbindung an die TI werden verschiedene TI-Komponenten wie Konnektor, Kartenterminal und Praxisausweis benötigt.
Grundlage für die TI
Die Grundlage für die TI bildet das Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen (E-Health-Gesetz). Für Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen und Zahnärzt:innen ist der Anschluss an die Telematikinfrastruktur seit 2019 gesetzlich verpflichtend.
TI-Anwendungen
Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) bietet die Grundlage für den Austausch der Patientendaten.
Seit der Einführung entwickelt sich die Telematikinfrastruktur stetig weiter. Aktuell gibt es nachfolgende digitale Gesundheitsanwendungen:
- Versichertenstammdatenmanagement (VSDM)
- Qualifizierte elektronische Signatur (QES)
- Elektronischer Medikationsplan (eMP)
- Notfalldatenmanagement (NFDM)
- Kommunikation im Medizinwesen (KIM)
- Elektronische Patientenakte (ePA)
Die Anbindung an die TI erfolgt über einen Konnektor im Rechenzentrum. Er ist die steuernde Komponente bei der Datenübertragung zwischen eHealth-Kartenterminal, Praxis-IT-System und der Telematikinfrastruktur (TI).
Der Konnektor stellt ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) her, über das die elektronischen Anwendungen völlig abgeschirmt vom sonstigen Internet nutzbar sind.
Dank moderner Verschlüsselungstechnologien bietet der Rechenzentrumskonnektor ein Höchstmaß an Datenschutz und Datensicherheit. Um diese Sicherheit gewährleisten zu können, muss ein Konnektor von der gematik zugelassen und vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert werden.
Mit dem eHealth-Kartenterminal werden die elektronische Gesundheitskarte, der elektronische Heilberufsausweis (eHBA) und die Praxis- bzw. Institutionskarten eingelesen sowie eine schnelle Identifizierung von Arzt, Praxis und Patient ermöglicht.
Dieses spezielle Kartenterminal muss ebenfalls von der gematik zugelassen und durch das BSI zertifiziert sein.
Für eine Identifizierung/Authentifizierung von Praxis, MVZ, Krankenhaus oder Apotheke gegenüber den Diensten der TI wird eine Praxis- bzw. Institutionskarte – die Security Module Card (SMC-B) – benötigt. Alle Nutzer:innen benötigen zum Installationszeitpunkt einen aktivierten Praxisausweis SMC-B. Diese Karte wird in das eHealth-Kartenterminal eingesetzt und identifiziert die Psychotherapeut:innen bzw. Ärzt:innen bei jedem Datentransfer. Die SMC-B muss durch die Praxisinhaber:innen persönlich bestellt und nach Erhalt freigeschaltet werden. HASOMED empfiehlt die Beantragung bei der Firma medisign GmbH mit dem aktuell günstigsten Preis-Leistungsverhältnis. Vor der Installation kann HASOMED dann auch prüfen, ob die SMC-B bestellt und aktiviert wurde. Während der Installation des TI-Anschlusses wird die SMC-B aktiviert.
Der elektronische Heilberufsausweis ist eine Chipkarte für Ärzt:innen, Zahnärzt:innen, Apotheker:innen, Psychotherapeut:innen sowie Angehörige anderer Gesundheitsberufe. Der Ausweis dient der Authentifizierung als Angehörige:r der entsprechenden Berufsgruppe sowie zeitgleich als Werkzeug für den Austausch verschlüsselter Nachrichten und der Erstellung einer rechtssicheren elektronischen Unterschrift, der sogenannten „Qualifizierten Elektronischen Signatur“ (QES).
246,93 € brutto (207,50 € netto) Erstattung von Ihrer KV
Erklärung
Ihr Konnektor wurde vor dem 1.1.2021 gewechselt bzw. angeschlossen
Beispiel
Die Praxis ist seit dem 1. Quartal 2019 an die TI angebunden. Es wurde noch kein Konnektortausch durchgeführt.
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Für den Konnektor im Rechenzentrum muss der PC mindestens folgende Voraussetzungen erfüllen:
Funktionierender Internetzugang: mind. 6 MBit/s Up- und Download über einen VPN-fähigen Router
Betriebssystem: Windows 10 oder höher
Architektur: 64 Bit
Prozessor: >1 GHz mit 2 oder mehreren Kernen
Arbeitsspeicher (RAM ): mind. 16 GB
Freier Festplattenspeicher: mind. 10 GB (SSD empfohlen)
Bildschirmauflösung: 1920 x 1080 Pixel (FULL HD)
Notwendige Firewallfreigaben / Firewallmatrix:
Ausgehend: TCP/UDP: 53 (DNSSec)
Ausgehend: TCP: 80 (HTTP), TCP: 443 (HTTPS), 8443 (HTTPS)
Ausgehend: UDP: 500 (IKE), UDP: 4500(NAT-Traversal)
Ausgehend vpn.pu.tiaas.rise-ti.de:60000 (TCP/UDP) / IP 213.95.83.26
In der Firewall Web-Protection und Network-Protection für konnektor.pu.tiaas.rise-ti.de (IP 10.156.120.103) und kvs.pu.tiaas.rise-ti.de (IP 10.156.120.104) deaktivieren, damit die Zertifikate des Konnektors nicht manipuliert werden von der Firewall
Mit dem Praxis-Check können fehlende Voraussetzungen z.B. unbekannte Zugangsdaten oder fehlende Anschlüsse im Vorfeld geprüft und organisiert werden. Sind zum Zeitpunkt der TI-Anbindung eine oder mehrere Bedingungen innerhalb einer Praxis nicht erfüllt, kann dies zu ungewollten Verzögerungen und zur Erhöhung von Nachfolgekosten führen.
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Welche Aspekte werden beim Praxis-Check geprüft?
- Ist ein Internetanschluss vorhanden und wenn ja, wie hoch ist die Geschwindigkeit und ist die Internetverbindung stabil?
- Wie hoch ist die Kommunikationszeit im Netzwerk (Pingzeiten)?
- Welche Übertragungstechnik wird verwendet (DSL, UMTS ...)?
- Welcher Router wird genutzt?
- Sind die Zugangsdaten wie Username und Passwort vom Router bekannt?
- Ist alles durch eine Firewall geschützt?
- Sind alle IP-Adressen bekannt bzw. konfigurierbar?
- Sind die Zugangsdaten aller Geräte vorhanden?
- Ist das Gateway bekannt?
- Ist DHCP eingerichtet und sind diese Daten bekannt?
- Sind Kabel in ausreichender Anzahl und Länge vorhanden?
- Wie ist die Art der Kabelverlegung (lose oder Kabelkanal)?
- Ist die Anzahl der Geräte im Netz (Konnektor, Lesegeräte, PCs, Drucker, Medizintechnik, etc.) bekannt?
- Ist die benötigte Anzahl an Switches vorhanden?
- Ist der Praxisausweis (SMC-B) beantragt?
- Ist der Praxisausweis aktiviert bzw. freigeschaltet?
- Ist der PIN für den Praxisausweis vorhanden?
- Wie hoch ist die Anzahl benötigter Lesegeräte?
- Sind ausreichend Steckdosen vorhanden?
- Sind die Zugangsdaten (Admin-Pin) mobiler Lesegeräte bekannt?
- Ist die Firmware mobiler Lesegeräte TI-zugelassen?
- Ist das Betriebssystem entsprechend den TI-Anforderungen eingerichtet?